Die Sammlung Vlottes
Die Schenkung der Sammlung von Neeltje und Hans Vlottes aus den Niederlanden ist eine der größten Erweiterungen des Bestandes des Deutschen Kunststoff-Museums seit der Übernahme der Sammlung von Hans Tewordt (Solmser Kunststoffmuseum) 1997.
Hans Vlottes versteht sich weniger als Sammler, denn als „Retter“ des Kulturguts Kunststoff, das vor allem bei den Alltagsanwendungen eher im Müll als im Museum landet. Der erste Kontakt entstand im Jahr 2015 und es war geplant, die mehr als 5.000 Stücke aus Terneuzen im Frühjahr 2016 nach Düsseldorf ins Depot des Kunststoff-Museums-Vereins bei der Messe Düsseldorf zu bringen. Es war ein glücklicher Zufall, dass sich der Transport verzögerte, so dass die Sammlung Vlottes nicht von dem Depotbrand im Juni 2016 in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie kam erst im November nach Oberhausen in das Depot des LVR-Industriemuseums und somit waren die 39 Gitterwagen voller Obstkisten aus den Niederlanden der erste Teil der Kunststoffsammlung, der im Peter-Behrens-Bau einzog.
In diesen Obstkisten waren die Objekte liebevoll, häufig farblich sortiert verpackt: ein Kaleidoskop von Materialien und Anwendungsbeispielen aus den letzten 100 Jahren oder noch älter.
Eine erste Inventarisierungskampagne fand vom 26.-29. Juni 2017 statt. Frau Prof. Waentig hielt mit Dr. Schepers und Frau Scholten zur Präventiven Konservierung ab. Mit fünf Studierenden, einer Doktorandin aus Wien und einer Museumskraft aus Brüssel wurden in vier Tagen etwa 230 Objekte der Sammlung Vlottes fotografiert, der Zustand dokumentiert und in die Datenbank eingetragen.
Auch um die Erschließung der Sammlung weiter voranzutreiben und ihren Reichtum für das Museum nutzbar zu machen, wurde das Projekt „KuWerKo“ ins Leben gerufen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Zwischen September 2018 und September 2019 wurde noch einmal eine große Anzahl von Objekten gesichtet und inventarisiert.