Kunststoffe und Umwelt
Obwohl alle Welt auf Kunststoffe setzt und Ingenieure sogar darauf angewiesen sind, um zum Beispiel umweltfreundlichere Autos herzustellen, werden diese Werkstoffe in den Medien immer wieder als Umweltverschmutzer gebrandmarkt. Manche Leute halten sie sogar für giftig. Wir im Deutschen Kunststoffmuseum möchten uns an dieser Diskussion nicht beteiligen. Schon deshalb, weil wir über Kunststoffe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte informieren. Die Debatte über das eventuelle Risiko und den Nutzen, den aktuelle Kunststoff-Produkte mit sich bringen, wird anderswo bereits sehr couragiert geführt.
Wir sind allerdings davon überzeugt, dass eine gesamte Werkstoffklasse selber nicht „böse“ oder „gut“ sein kann, sondern jeweils nur das, was der Mensch oder die Gesellschaft daraus macht. So sind wir – Kunsthistoriker, Restauratoren, Chemiker und Ingenieure – oft hin- und hergerissen zwischen den Meldungen aus der Tagespresse und den Stellungnahmen der jeweiligen Interessengruppen.
Jedem, der sich mit dem Werkstoff Kunststoff kritisch auseinandersetzen möchte, empfehlen wir, sich nicht allzu einseitig zu informieren, sondern etwas tiefer in die Materie einzutauchen. Und auch den Interessensgruppen, vertreten meist durch eigene Fachverbände, die Chance zu geben, Ihre Argumente vorzutragen. Hier eine kleine Liste weiterführender Quellen:
- Kunststoffabfälle: BKV oder Bundesumweltamt
- Kritische Substanzen in Kunststoffen: REACh Baden Württemberg
- Biokunststoffe: www.european-bioplastics.org
- Ökobilanzen: Bonten, C. „Kunststofftechnik“, 3. Auflage, Hanser-Verlag 2020 (Kapitel 6.4)