Zur Industriegeschichte der Papier-, Pappe- und Folienverarbeitung in Deutschland
Shopping, das wir heute so selbstverständlich betreiben, entwickelte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts. Zum Flanieren von Geschäft zu Geschäft gehörte ein praktisches Transportbehältnis, das der Käufer gleich mit der Ware im Laden bekam. Schon früh erkannte der Handel den Zusatznutzen über die Verpackung hinaus. Mit dem entsprechenden Aufdruck konnte man den Kunden zur wandelnden Anzeige machen. Wem ist schon bewusst, dass die banale Tragetasche aus Papier oder Kunststoff, in der der Einkauf nach Hause getragen wird, eigentlich ein kultur- und industriegeschichtlich spannendes Objekt ist? Und dass es gar nicht so leicht ist, die richtige technische Lösung für den Tragegriff zu finden, der Festigkeit und Tragekomfort mit Wirtschaftlichkeit in der Herstellung verbindet?
Eine breite Darstellung der Technik- und Kulturgeschichte der Tragetasche samt einer wissenschaftlichen Aufbereitung des verfügbaren Quellenmaterials bietet die Schrift von Heinz Schmidt-Bachem, Beiträge zur Industriegeschichte der Papier-, Pappe- und Folienverarbeitung in Deutschland. Für die Kunststoffgeschichte besonders relevant sind die Seiten 590 bis 651, die sich mit der Geschichte der Tragetasche aus Kunststoff-Folie beschäftigen.
Heinz Schmidt-Bachem, Beiträge zur Industriegeschichte der Papier-, Pappe- und Folienverarbeitung in Deutschland (Düren 2009), 722 Seiten.
Die Schrift kann als PDF-Datei herunter geladen werden oder eine Print-on-Demand-Kopie über die Universitätsbibliothek Tübingen bestellt werden.