Plexiglas. Werkstoff in Architektur und Design
Mal glasklar und in eher dienender Funktion wie bei der Abdeckhaube des berühmten Phonosuper SK4 von Braun, was dem Gerät den romantischen Spitznamen „Schneewittchensarg“ bescherte, mal als poppig buntes Lichtobjekt italienischer Designer oder architektonisch spektakulär im Dach des Münchner Olympiastadions 1972: der Werkstoff Polymethylmethacrylat (PMMA) oder bekannter unter dem Handelsnamen Plexiglas wurde seit seiner Patentierung 1933 das wohl weltweit bekannteste Produkt der Firma Röhm in Darmstadt.
Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung stellt mit informativen Texten und schönen Bildern den Stellenwert dieses Kunststoffs in Design und Architektur des 20. Jahrhunderts exemplarisch dar. Es wird deutlich, wie Plexiglas sich vom Ersatz für Glas zu einem vielseitigen Gestaltungsmittel unserer Umwelt wandelt. Dieser Ausflug in die Geschichte eines Materials ist auch wieder ein schönes Beispiel dafür, wie sehr Kunststoffe die Kulturgeschichte der Industrienationen seit Beginn des 20. Jahrhunderts prägen konnten.
Kai Buchholz, Plexiglas. Werkstoff in Architektur und Design. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Institut Mathildenhöhe Museum Künstlerkolonie, Darmstadt, 16.09.2007-06.01.2008 (Köln 2007), ISBN 978-3-87909-925-2, 28,- €.