Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche
Wer kennt sie nicht? Die obligatorische Resopal-Arbeitsplatte in Granitoptik für die Einbauküche? „Resopal“ ist einer der vielen deutschen Markennamen, die in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurden und für kunststoff-beschichtete Oberflächen steht.
Vom Nierentisch bis zur Ausstattung von Straßenbahnwaggons war Resopal ein unverzichtbarer Bestandteil der Nachkriegsästhetik in der Bundesrepublik Deutschland. Übrigens auch in der DDR, dort jedoch unter der Bezeichnung Sprelacart. Ob quietschbunte Tischplatten, unverwüstliche Oberflächen in Holzoptik oder künstlerische Innenraumgestaltung: überall war und ist Resopal gegenwärtig. Die Textbeiträge des Kataloges „Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche“ zur gleichnamigen Ausstellung 2006/2007 im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt a.M., würdigen die Geschichte des Produkts und seiner Anwendung in verschiedensten Lebensbereichen (Innenarchitektur, Fassadengestaltung, Möbeldesign oder als Kunstwerk). Dabei wird wieder ganz deutlich: Kunststoffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil in unserem Alltagsleben, ohne dass wir uns dessen bewusst werden. Das gilt im privaten Umfeld beispielsweise für die pflegeleichte Küche wie im öffentlichen Bereich für den Fahrgastraum einer einfachen S-Bahn, aber auch eines zeitgemäßen Hochgeschwindigkeitszuges.
Romana Schneider, Ingeborg Flagge (Hg.), Original Resopal. Die Ästhetik der Oberfläche. Ausstellungskatalog Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main, 25.11.2006-11.02.2007 (Berlin 2006); ISBN 3-939633-04-6, 39,80 €.