Kunststoffe in Architektur und Konstruktion
Bauen mit Kunststoffen ist heute selbstverständlich, nur dass sie beim konventionellen Bauen meist dort verwendet werden, wo sie nicht auffallen: Rohre für Leitungen, Fensterrahmen, Dämmstoffe oder Folien. Die Revolution in der Architektur durch Kunststoffe als Grundmaterial für das Bauen, die man in den 60er Jahren für möglich hielt, fand aus verschiedenen Gründen nicht statt.
„Kunststoffe in Architektur und Konstruktion“ ist eine Publikation, die versucht, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Kunststoffen im Bereich der Architektur darzustellen. Im ersten Teil erhält der Leser einen umfassenden Überblick, welche Materialien heute zur Verfügung stehen und wie sie eingesetzt werden können. Der zweite Teil ist der Praxis gewidmet. Unterschiedlichste Beispiele historischer aber vor allem aktueller Kunststoff-Architektur werden gut bebildert vorgestellt: von hocheffizienten Firmenzentralen bis zu experimentellen Arbeiten. Dabei werden die Möglichkeiten sowohl in hüllender als auch tragender Rolle ausgelotet und Wege aufgezeigt, wie Kunststoff ein faszinierendes Material für die Gestaltung von Gebäuden im 21. Jahrhundert werden kann. Es ist kein Band nur für Architekten oder Kunststofftechniker, sondern bietet auch weniger technisch orientierten Lesern einen kompakten Einblick in ein spannendes Kapitel der Architektur.
Beim Lektorat hätte man sich leider etwas mehr Sorgfalt gewünscht. So sind Bilder teilweise seitenverkehrt eingestellt.
Stephan Engelsmann, Valerie Spalding und Stefan Peters, Kunststoffe. In Architektur und Konstruktion (Basel 2010), ISBN 978-3-0346-0321-8, 49,90 €.