Fahren
Fahrrad „Itera“, Polyamid, Hersteller: Itera AB Göteborg (S), 1982, Foto: Clemens Erdmann
Big Bobby Car, Polyethylen, Hersteller: BIG Spielwaren, Fürth (D), 2016
Spricht man über Fahren und Kunststoff, so ist zunächst die Autoindustrie zu nennen. Kunststoffe spielen schon seit mehreren Jahren eine immer bedeutendere Rolle beim Bau von Fahrzeugen. Kunststoffe bieten im Vergleich zu Metall größere Gestaltungsmöglichkeiten, geringeren Energieverbrauch schon bei der Produktion und sind zudem preiswerter.
Aber auch Fahrräder - insbesondere Profi-Rennräder - fertigt man schon seit längerer Zeit aus Carbon-Material. Erste Versuche für ein „Plastik-Fahrrad“ datieren bereits aus den späten 1970er Jahren. Ihnen war jedoch kein Erfolg beschieden. Das lag aber nicht nur an den noch nicht ausgereiften Materialeigenschaften. Ein wesentlicher Faktor beim Scheitern des schwedischen Konzepts des „Itera-Fahrrads“ war der schlechte Kundenservice. Gebrochene oder defekte Teile konnten nicht ersetzt werden, so dass die Käufer schnell die Freude am innovativen Produkt verloren.
Erst mit der relativ jungen Technik des 3D-Druck scheint nun ein Weg gefunden zu sein, der zukünftig individuelle Lösungen auch in Kleinserien ermöglicht. Die Herstellung aus einem biobasierten Kunststoff macht das Fahrrad dann schon in der Herstellung zu einem nachhaltigen Produkt.
Fahrzeuge aus Kunststoff gibt es schon für die Kleinsten: 1972 kommt das „Bobby Car“ auf den Markt. Es ist bis heute in seinen verschiedenen Variationen ein Dauerbrenner. Hergestellt aus Polyethylen im Spritzguss- und Blasformverfahren ermöglicht es Kindern – teilweise auch Erwachsenen – kostengünstigen Fahrspaß.